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CityGlow Dezember 2023

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Entdecken Sie in der Dezember-Ausgabe von CityGlow die strahlenden Facetten von Hannover, Hamburg und Berlin. Wir beleuchten nicht nur die kulturellen Höhepunkte dieser Metropolen, sondern auch ihre Herzenswärme

Unberührte Natur auf

Unberührte Natur auf Flores Nach unserem Komodo-Abenteuer haben wir uns Flores vorgenommen. Dreimal so groß wie Bali zählt Flores allerdings nur ein Drittel der Einwohner:innen im Vergleich zur Hype-Insel. Gut für uns, denn nach viel Trubel und Verkehr sehnen wir uns nach mehr Ruhe, aber auch Authentizität – und die haben wir bekommen. Es gab bisher wenige Orte auf unseren Reisen, an denen wir mit einer solchen Gastfreundschaft empfangen worden sind wie auf Flores. Mit jedem Vorbeigehen wurde uns zugelächelt, alle Kinder wollten mit Leo Fußballspielen und auch beim Arzt (den Leo wegen seiner Ohren aufsuchen musste), waren alle mehr als hilfsbereit. Nicht nur das: Unser Guide hat sogar zwei Stunden mit Leo dort gewartet und für ihn übersetzt. Das Highlight aber war eine Einladung zum Dinner bei einer indonesischen Familie – mit anschließender Geburtstagsparty in der Nachbarschaft. Bis spät abends haben wir getanzt, gefeiert und den einen oder anderen Arak (lokaler Schnaps) mit neuen Freund:innen getrunken. Diesen Abend werden wir nie vergessen! dabei – während eine Gruppenreise ständig Action bedeutet, hat es Jule knapp 150 Kilometer östlich etwas ruhiger angehen lassen. Schnorcheltrips, Sonnenbaden und die schönsten Strände der Insel mit dem Roller erkunden – so sah ihre Zeit auf der ruhigeren Insel Lombok aus. Ein Land mit 17.000 Inseln Hand aufs Herz: Wie viele indonesische Inseln kennst du? Bali und Lombok, klar. Java, logisch. Sulawesi, okay. Sumatra, nicht schlecht. Borneo, gibt’s auch. Aber danach? Danach wurde es bei uns – bevor wir herkamen – ziemlich dünn. Und das, obwohl Indonesien über 17.000 Inseln beheimatet. Wahnsinn, oder? Timor-Leste (Osttimor) – das jüngste Land Asiens Ein Land, das wir ursprünglich gar nicht auf unserer Bucket List hatten, ist Timor-Leste (Osttimor). Das jüngste Land Asiens liegt kurz vor Australien und teilt sich mit Indonesien die Insel Timor (Westtimor gehört dementsprechend zu Indonesien). Dass wir noch nicht besonders viel über Osttimor gehört hatten, machte für uns einen großen Reiz aus, das Land zu bereisen. Wir lieben es, abseits der Massen unterwegs zu sein und Abenteuer in Regionen zu erleben, in denen nicht Hinz und Kunz schon alle Pfade abgelaufen sind. Eine weitere von ihnen ist Komodo. Eine kleine, knapp 500 Kilometer östlich von Bali gelegene Insel, die nicht nur mit einzigartiger Landschaft glänzen kann, sondern auch die größte Echsenart der Welt beheimatet – den Komodo-Waran. Grund genug, uns das Spektakel anzuschauen. Kurzer Spoiler: Wir wurden nicht enttäuscht. Mit einem Segelboot ging es in drei Tagen durch die Inseln des Komodo-Nationalparks – eine wirklich atemberaubende Kulisse. Pinke Strände, feuerrote Sonnenuntergänge und eine Natur, die ihresgleichen sucht. Neben den genannten Komodo-Waranen und Mantarochen durften wir nämlich auch Hunderttausende Flughunde dabei beobachten, wie sie mit der Abenddämmerung aus ihrem Schlaf erwachten und sich auf den Weg nach Nahrung gemacht haben. Der Komodo-Nationalpark gehört übrigens zu den sieben Weltwundern der Natur – aus unserer Sicht völlig zurecht! 28 CITYGLOW

Allein der Ritt nach Osttimor war ein Abenteuer für sich. Wir sind von Flores nach Westtimor geflogen, um von dort 12 Stunden mit einem Bus nach Dili, der Hauptstadt Osttimors, zu fahren. Es war gar nicht klar, ob wir so ohne Weiteres über dem Landweg nach Osttimor einreisen dürfen. Wir haben vorher keinerlei Infos gefunden, nur zur Einreise, wenn man direkt ins Land fliegt (dann bekommt man am Flughafen für 30 US-Dollar ein Visa on arrival). Wir haben online nur einen Visumsantrag aus dem Jahr 2016 gefunden und diesen ausgefüllt an eine offizielle Mail-Adresse geschickt, allerdings nie eine Antwort bekommen. Etwas nervös standen wir also an der Grenze und konnten kaum glauben, dass wir als Deutsche ganz problemlos und ohne Kosten einreisen durften. Hier haben wir wieder ganz klar gemerkt: Der deutsche Reisepass ist einfach ein Privileg! Da unser ursprünglicher Flug kurzfristig gestrichen wurde und die Busse nicht täglich nach Osttimor fahren, kamen wir leider zwei Tage später als geplant an und hatten dementsprechend nur sechs Tage vor Ort. Das Land mit ca. 1,3 Millionen Einwohner:innen ist etwas kleiner als Schleswig-Holstein und geprägt von einer erschütternden Geschichte. Jahrzehntelang hat Indonesien Osttimor zu Unrecht besetzt und die Zivilbevölkerung wahllos inhaftiert und gefoltert. Erst im Jahr 2002 wurde die Unabhängigkeit Timor-Lestes international anerkannt. Noch nicht viele Reisende besuchen dieses Land und so hatten wir einige einprägsame Begegnungen mit neugierigen und sehr freundlichen Locals, die uns ein großes Lächeln auf die Lippen gezaubert haben. Dazu hatten wir tierische Begegnungen, die wir so schnell nicht vergessen werden! In Osttimor ist von Oktober bis Dezember Walsaison. Verschiedene Walarten, aber auch Delphine und Haie ziehen durch die Stelle des Meeres, an der die Eurasische auf die Australische Kontinentalplatte trifft. Wir hatten großes Glück und sahen einige Pilot-, Blauund Pottwale durchs Meer gleiten. Und das Beste: Wir waren sogar im Meer schnorcheln, als sechs Pottwale an uns vorbeizogen – definitiv eines unserer bisherigen Highlights auf der gesamten Reise! Über weitere Highlights, dann aus Kambodscha, berichten wir in der nächsten Ausgabe! Jule & Leo

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